Barak

Barak
Bạrak,
 
Ehud, israelischer General (seit 1982) und Politiker, * Mishmar Hasharon 12. 2. 1942; Mathematiker, Physiker und Ingenieur; trat 1959 in die israelischen Streitkräfte ein (u. a. 1972 Planer des Antiterroreinsatzes von Entebbe; 1983-86 Leiter des militärischen Geheimdienstes), 1991-94 war er als Generalstabschef der höchste Offizier seines Landes; 1994 überwachte er den Rückzug israelischer Truppen aus dem Gazastreifen und aus Jericho. Nach seinem Ausscheiden aus der Armee wurde Barak 1995 zunächst Innen- und dann bis 1996 Außenminister. Barak wurde 1997 (als Nachfolger von S. Peres) Vorsitzender der Israelischen Arbeitspartei und am 17. 5. 1999 bei den von ihm erzwungenen vorzeitigen Neuwahlen in Direktwahl gegen B. Netanjahu mit 56 zu 44 % der Stimmen zum Ministerpräsidenten Israels gewählt. Bei den gleichzeitig abgehaltenen Wahlen zur Knesset trat seine Arbeitspartei gemeinsam mit zwei kleineren Parteien mit sozialer Grundlage »Gescher« und »Meimad« als Bündnis »Ein Israel« an, gewann aber weniger Sitze, als die Arbeitspartei vorher hatte. Als Ministerpräsident, vereidigt am 5. 7. 1999, war er auf eine Mehrparteienkoalition angewiesen. Er war mit weit gehenden Konzessionen erstmals um eine endgültige Friedensregelung im Nahostkonflikt bemüht (u. a. ergebnisloser Nahostgipfel in Camp David, Juli 2000, Bemühung um Abschluss eines Rahmenabkommens, Januar 2001). Außerdem schloss er das Wye-II-Abkommen (1999) und ordnete den vollständigen Abzug der israelischen Truppen aus Südlibanon an (Mai 2000). Seine zunächst über eine große parlamentarische Mehrheit verfügende Mehrparteienkoalition schrumpfte Anfang Juli 2000 nach Austritt dreier Parteien zur Minderheitsregierung; nachdem die Knesset am 28. 11. für ihre Selbstauflösung stimmte, reichte er am 10. 12. 2000 seinen Rücktritt ein. Er wurde noch am selben Tag von seiner Partei erneut zum Kandidaten für das Amt des Ministerpräsidenten nominiert. Bis zur Neuwahl am 6. 2. 2001 und der Regierungsbildung durch den Wahlsieger A. Scharon mit einer Koalition unter Beteiligung von »Ein Israel« ohne »Gescher« im März 2001 amtierte er weiter; nach seiner Wahlniederlage trat er als Parteivorsitzender zurück. Das Angebot Scharons, ein Ministerium zu übernehmen, lehnte er ab und zog sich ganz aus der Politik zurück.

Universal-Lexikon. 2012.

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